Loire Radtour – Etappe 4 von Saint Avertin nach Chinon
Saint Avertin – Savonnieres – Villandry – Valleres – Azay-le-Rideau – Rivarennes – Rigny-Usse – Huismes – Chinon
Für diesen vierten Tag waren gleich einige Höhepunkte vorgesehen. Zunächst die berühmten Gärten von Villandry, dann das kleine Schloss von Azay-le-Rideau und das Dornröschenschloss von Usse. Enden sollte die vierte Etappe bei oder in Chinon an der Vienne, einem kleinen Nebenfluss der Loire.
Für dieses Programm war erstmal eine vernünftige Stärkung notwendig und wir bekamen ein gutes Frühstück mit frischem Obst und Gemüse aus dem Garten, selbstgebackenem Kuchen und allem, was das Radlerherz begehrt. Nach einer kurzen Verabschiedung ging es dann los und wir konnte es erstmal schön gemütlich den Berg hinunter rollen lassen. Danke hier noch für die Tomaten, die wir als Proviant mitbekommen haben.
Wir fuhren ein paar Kilometer zurück Richtung Tours und kamen dann zurück auf den Loire – Radweg, der hier über ein längeres Teilstück als eigenständiger Radweg an einem Seitenarm der Loire entlangführt. Der Weg ist nicht durchgehend befestigt, aber schön eben und gut befahrbar, so dass wir unser erstes Ziel, das Schloss Villandry bald erreicht hatten.
Auf eine Besichtigung der Innenräume haben wir verzichtet, da wir uns besonders auf die berühmten Gärten gefreut hatten. Die Besichtigung der sieben verschiedenen Gärten und Anlagen nahm doch einiges an Zeit in Anspruch, aber das hatten wir eingeplant. Trotzdem ging es danach zügig weiter Richtung Azay.
Azay liegt am Indre, einem recht kleinen Flüsschen, das durch eine Hügelkette von der Loire getrennt in einem kleinen Tal entlangfließt. Für uns bedeutete das, dass der Weg ersteinmal nach oben und dann immer leicht bergauf und bergab Richtung Ziel führte.
Obwohl jeweils nicht viele Höhenmeter zu überwinden waren machen auch kleine, steile Anstiege auf Dauer eine schöne Belastung aus. Am Ende des Teilstücks erwartete uns dann aber eine längere Abfahrt direkt in das kleine Örtchen Azay hinein. Und da es gerade Mittagszeit war gingen wir in eine Brasserie am Dorfplatz, um für den notwendigen Nachschub an Kalorien zu sorgen. Das ist uns wie immer geglückt. Vom Restaurant aus waren es nur noch 200m bis zum Schloss Azay – le -Rideau, das wir dann besichtigen konnten.
Nach der Besichtigung ging es weiter über den Indre in Richtung Vienne, aber wir kamen nur 500m bis zum Dorfbrunnen, wo wir uns unserem Platten des Tages (franz: Plat-du-jour) annahmen. Aber mit der Erfahrung wird man auch in der Lösung solcher Probleme besser.
Der folgende Streckenabschnitt war geprägt von vielen kleinen Steigungen und Gefällestrecken. Leider scheint es in Frankreich ein Gesetz zu geben, dass am Ende eines Gefälles (also vor der Gegensteigung) eine Querstraße verlaufen muss, die unbedingt vorfahrtsberechtigt zu sein hat. So kann man zuverlässig verhindern, dass der Schwung mitgenommen und genutzt werden kann. So werden auch kleine Hügel irgendwann auch für den Kopf anstrengend und entwickeln sich zu einem (kleinen) Ärgernis (ohne aber auch nur eine kleine Chance zu haben, das Gesamtbild zu trüben).
Und so kamen wir nach Usse, wo das „Dornröschenschloss“ steht. Wegen seiner vielen Türme und der verspielten Architektur soll es Schriftsteller zu verschiedenen Märchen inspiriert haben. Uns haben vor allem die sehr hohen Eintrittspreise beeindruckt, die in keinem Verhältnis zu den anderen Schlössern standen und so wurde das Schloss nur von Katharina von innen besichtigt, während wir uns mit dem Blick von außen zufrieden gaben. Wie sich herausstellte eine gute Entscheidung.
Um unser Tagesziel zu erreichen mussten wir nun das Tal des Indre verlassen und ins Tal der Vienne fahren. Dazwischen lagen (natürlich) wieder ein paar Weinberge, aber das waren wir ja schon gewöhnt. Trotzdem war der Anstieg nach Huismes kräftezehrend, da auch die Sonne ihre Kraft unter Beweis stellen wollte.
Am Ende der Tour war aber wieder eine Abfahrt nach Chinon, wobei das Gefälle so stark war, dass wir ziemlich heftig unsere Bremsen einsetzen mussten, um nicht zu schnell zu werden (und knapp 50 km/h fühlt sich auf einem Wiesel – Tandem mit Anhänger seeehhhhhhhr schnell an!).
Der Weg nach unten führte auf halbem Weg am Schlosseingang vorbei, was für den nächsten Morgen und die Schlossbesichtigung nicht unbedingt ein gutes Vorzeichen war. Aber zunächst mussten wir uns um eine Unterkunft bemühen, und im Tourismusbüro konnte man uns auch schnell eine passende Pension am Rande des Zentrums vermitteln.
Während der Fahrt durch Chinon wurden wir übrigens Opfer eines heimtückischen Attentats: uns wurde unsere selbstgenähte Fahne samt Weber – M – Light gestohlen (allerdings nicht ganz; die Fahnenstange war teilbar und der untere Teil blieb am Rad). Für sachdienliche Hinweise, die zur Wiederbeschaffung der Fahne führen, ist eine Belohnung von einer Maß Freibier ausgesetzt!
Im Garten der Pension gab es dann das Abendessen als Picknick und wir konnten entspannt den nächsten Tag planen.
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