Loire Radtour – Etappe 9 von Corsept nach Beauvoir-sur-Mer
Corsept – Saint-Brevon-les-Pins – Saint-Michel-Chef-Chef – Pornic – La Bernernie-en-Retz – Bougneuf-en-Retz – Bouin – Beauvoir-sur-Mer
Ein kurzer Spaziergang am Morgen durch den Garten und ein schönes Frühstück waren ein guter Start in den Tag. Bis zur Loire – Mündung und damit dem Ende der Loire – Radwegs war es nicht mehr wirklich weit. Nachdem es ja schon nicht immer einfach war, den berühmte Loire – Radweg zu finden waren wir noch etwas skeptisch, wie es uns dann auf dem Weg Richtung Noirmoutier gehen würde.
Beim Frühstück erzählte uns dann die Pensionswirtin, dass die Route in unserer Richtung als „Velocean“ beschildert wäre, und wir hofften, dass die Route auch zu unseren Planungen passen würde. Kurz nach der Abfahrt sahen wir schon die Brücke nach Saint Nazaire. Leicht verwirrt waren wir, als der Weg gerade hier nach Links und damit genau in die „falsche“ Richtung führte.
Wir folgten brav der Beschilderung, auch wenn die Schilder wieder in gelb waren und damit als vorläufige Beschilderung anzusehen waren.
Statt eben am Fluss entlang führte der Weg also wieder abseits des Flusses quer durch eine leicht hügelige Landschaft, ehe dann endlich nach gefühlten undendlichen Strecken wieder eine Straße erreicht ist, die in der Nähe der Loire verläuft. Aber dann war auch schon der Punkt erreicht, an dem die Brücke über die Mündung das Ende der Loire und den Beginn des Atlantiks anzeigt.
Der Anblick ist wirklich faszinierend und von diesem Punkt an war es dann noch ein ganz kurzes Stück bis zu dem Schild, das das offizielle Ende bzw. den Anfang des Loire – Radwegs kennzeichnet.
Mit stolzgeschwellter Brust wurde eine kleine Rast an der kleinen Bar direkt neben dem Schild eingelegt. Wir hatten den Loire – Radweg bis zum Ende geschafft und auch die Velocean – Route gefunden. Das musste gefeiert werden.
Nach einem letzten Blick auf die große Brücke ging es dann weiter auf der Strecke am Atlantik.
Wir waren positiv überrascht, dass die Velocean gefühlt besser ausgeschildert war als „Loire a Velo“, obwohl wir von der Strecke am Atlantik noch nichts gehört oder gelesen hatten.
Der Radweg führte durch sehenswerte Teile von Saint – Brevin – les – Pins und Saint – Brevin – l’Ocean fast immer in Sichtweite des Atlantiks nach Süden, wobei die Strecke überraschend hügelig war. Bei Le Rochelets versorgten wir unseren Plat – du – Jour und fuhren dann weiter.
Der Weg führt dann weg von der Küste und durch den Ort mit zumindest für deutsche Verhältnisse netten Namen „Saint Michel Chef Chef“. Hier geht es recht steil bergauf und in einem Supermarkt am Weg haben wir uns für das (hoffentlich bald) bevorstehde Mittagsmahl versorgt. Weiter ging es auf einem reinen Radweg, der leider durch keine sehr schöne Landschaft führt, weiter in Richtung Pornic.Einige knackige Steigungen und Abfahrten und ein paar recht enge Kurven führen schließlich in die kleine Hafenstadt. Am Hafen gab es dann die Brotzeit.
Obwohl ich immer wieder erklärte, dass nun eine flachere Strecke vor uns liegen würde, wurde mir von meinen Mitradlern nur wenig Glauben geschenkt. Mir wurde vorgehalten, dass ich schon vor der Abreise von einer Flusstour und damit flacher Strecke erzählt hätte. Die bisherigen Erfahrungen würden meiner Auskunft wiedersprechen. Mangels Alternativen fuhren wir weiter.
Nach etwa 10 km geschah das (langsam auch von mir) unerwartete: es ging in eine weite Ebende und die Straße verlief ab hier topfeben. Und es waren keinerlei Hügel oder andere Erhebungen vor uns erkennbar.
Wir hatten tatsächlich eine sumpfige Gegend erreicht und von nun an war der Radweg so flach wie unsere Wege zu Hause durch das Erdinger Moos. Es folgte ein sehr schöner Streckenabschnitt fast ohne Autoverkehr und wirklich ohne jede Steigung. Für uns war auch die Landschaft links und rechts der Straße absolut ungewohnt: viele Felder, abgetrennt durch kleine Kanäle, auf denen vor allem Rinder und Esel weiden. Und das auf einigen Kilometern, ohne Zäune und sichtbare menschliche Ansiedlung.
Unterwegs hatten wir nach der Karte entschieden, dass wir in Bourgneuf – en – Retz in dem Infobüro nach einer Unterkunft suchen wollten. Da wir aber irgendwie an dem Ort vorbeifuhren mussten wir die Suche auf die nächste erreichbare Info in Beauvoir – sur – Mer verschieben.
So kamen wir schnell nach Bouin und fanden gegenüber der Kirche eine kleine Bar, wo wir eine kurze Rast einlegten.
Das Bild wurde übrigens aufgenommen, bevor wir uns hingesetzt hatten. Kurze Zeit danach wurde es etwas voller in der Bar.
Hier wurde anhand der aktuellen Stimmung dann entschieden, die bisherige 2 – Tandem – Formation auzulösen. Es wurde ein 3-fach-Zug gebildet und Katharina fuhr als Einzelwiesel weiter.
Da spätestens um 18:00 Uhr das Infobüro in Beauvoir – sur – Mer, unserem Zielort, schließen würde ging es zügig weiter. Entlang der D 758 ging es auf unseren Zielort zu. Die Gegenfahrbahn war extrem stark befahren. Eine einzige Autokolonne kam uns entgegen. Schließlich war ja Sonntag und es stand ein normaler Arbeitstag in Frankreich bevor. Also mussten alle Wochenend – Ausflügler wieder zurückfahren.
Wir erreichten das Ziel Beauvoir perfekt in der Zeit und fanden auch gleich das Office de Toursime. Das Büro hatte aber geschlossen, da außerhalb der Hauptsaison am Sonntag nicht geöffnet ist.
Also fuhren wir wieder Richtung „Innendorf“ und kamen bald an das Hotel du Marche. Wir besichtigten die angebotenen Zimmer und akzeptierten das Angebot. Der Preis war in Ordnung und die Zimmer waren angemessen sauber.
Nachdem die Räder untergebracht, wir frisch geduscht und die Küche des Hotels besichtigt war entschieden wir uns spontan, irgendwo außerhalb etwas zum Abendessen zu suchen.
Da es dafür aber noch etwas zu früh war ging es erstmal zu einer Erfrischung in eine Bar am Stadtplatz.
Danach spazierten wir noch ein Stück durch den Ort, um dann in einer Pizzeria ein kleines Abendessen zu genießen. Auf dem Weg dahin kamen wir noch an einer Infotafel zur Passage – du – Gois vorbei.
Die aktuellen Daten bestätigten unsere Informationen aus dem Internet und so stand fest, dass wir am nächsten Morgen zeitig aufbrechen mussten, um pünktlich an der 10 km entfernten Passage zu sein.
Müde ging es zurück zum Hotel und wir schliefen bald ein.
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