In letzter Zeit werde ich immer öfter mit einem nicht mehr wegzudiskutierendem Thema konfrontiert: ich werde alt (oder zumindest älter)! Vor einiger Zeit war ich auf einer Fototour im MVG – Museum (Bericht dazu >>>hier) und es war schon irgendwie ein seltsames Gefühl, dass in einem Museum Fahrzeuge ausgestellt sind, an deren Benutzung ich mich noch gut erinnern kann. Bin ich etwa auch schon „museumsreif“?
Dann erfuhr ich, dass einer meiner besten Freunde und eine sehr enge Freundin demnächst (unabhängig voneinander) Opa und Oma werden. Oh, mein Gott! Die sind eigentlich auch in meinem Alter! Unvorstellbar. Großeltern. Aber die Tiefschläge waren damit noch nicht vorbei, jetzt geht es mit dem letzten Fotospaziergang weiter.
Treffpunkt war an den Kassenhäuschen vor der Nordkurve des Olympiastadions. Bei absolutem Traumwetter trafen sich also 8 Hobbyfotografen an einem Platz, an dem ich als Kind und Jugendlicher (bin ich das nicht irgendwie immer noch?) oft genug für Eintrittskarten zu Fussballspielen im Stadion angestanden bin. Schon da wurden Erinnerungen wach, wobei die Kassen noch immer einen recht „frischen“ Eindruck machen.
Der Fotospaziergang führte uns aber dann zum S-Bahnhof Olympiazentrum in München. Der sieht aktuell so aus:
So sieht also ein Bahnhof aus, von dem aus ich gefühlt vor nicht all zu langer Zeit regelmäßig den Heimweg angetreten bin. Gut, dass ich mich da deutlich besser gehalten habe 🙂
Die Bahnsteige sind total zugewuchert, aber die Frühlingssonne erzeugte trotzdem eine Wohlfühlstimmung. Leopold nutzte das für ein kleines Sonnenbad auf den warmen Schienen.
Das Sonnenbad war auch recht risikolos, der letzte Zug fuhr hier 1988 und die Gleise haben auch keine Verbindung mehr zum Schienennetz der Bahn. Da kann man sich schon mal zur Ruhe legen und entspannen.
Die zwei sehr langen Bahnsteige boten damals Platz für die vielen Besucher, die während der olympischen Spiele 1972 und später zu Sportereignissen mit der Bahn zum Olympiapark fuhren. Aber 1988 wurde der Bahnhof dann stillgelegt, die U-Bahn übernahm den Transport. Jetzt erkämpft sich hier die Natur ihren Platz zurück. Ein paar Scherzkekse haben in dem Gleisbereich aus abgefallenen Platten irgendwo eine kleine steinerne Bank angelegt. „Take a Seat“.
Da ist aber niemand mehr, der die Bank nutzen könnte (Ameisen ausgenommen!). Ein Stückchen weiter nördlich findet sich eine alte Weiche, die auch nicht den Eindruck macht, dass sie noch benutzbar wäre.
Gut, dass wenigstens ich noch jung geblieben bin und mich noch nicht dem endgültigen Verfall hingegeben habe 🙂
Mehr zu diesem Bahnhof kann man >>>hier finden, mehr von unseren Fotospaziergängen in >>>diesem Bereich.