Auch wenn es kein wirklich schöner Herbsttag war, wir nutzten den seltenen Besuch von Heidi und Jürgen zu einem Ausflug zum Schloß Oberschleißheim und einen schönen Spaziergang durch die einfach nur wunderschöne Parkanlage. Ausgangspunkt war dabei das „Alte Schloss“.
Das Alte Schloß in Schleißheim entstand in seiner jetzigen Form in der Zeit ab 1617 unter Herzog Maximilian als Landschloss. Das Alte Schloß wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt, konnte aber weitestgehend wieder aufgebaut werden.
Dem späteren bayerischen Herrscher Kurfürst Max Emanuel war dieses prächtige Landschloss aber nicht bombastisch genug, besonders da er auch hoffte, zum Deutschen Kaiser gekrönt zu werden. Und so begann er östlich des Alten Schlosses, ein eines Kaisers würdiges Schloß zu bauen. So entstand das gewaltige Neue Schloß Schleißheim.
Nur eine kleine Parterre trennt das Neue vom Alten Schloß, ein wirklich beeindruckender Barockbau. Es wurde dann aber nichts mit der Kaiserwürde und Max Emanuel erlebte die Fertigstellung seines Prachtbaus nicht mehr.
Zu dem Neuen Schloß gehört im Osten einer der schönsten und größten erhaltenen Barockgärten in Bayern. Während viele Gärten in späteren Jahren nach den Vorbildern der englischen Gärten umgestaltet wurden blieb hier in Schleißheim der Garten mit seiner strengen Symmetrie erhalten.
Leider gab es nur sehr wenige Sonnenstrahlen, dafür aber sehr viele Wolken und auch immer mal wieder ein paar Regentropfen. Der wunderschöne Park ist aber auch bei nicht optimalen Verhältnissen immer einen Spaziergang wert. Und der Park wurde trotz des Wetters auch noch für mindestens 3 Hochzeits – Fotoshootings genutzt.
Der Park ist riesig und es sind meist nicht zu viele Besucher in dieser schönen Anlage, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. In den zahlreichen kleinen Gärten seitlich des Mittelkanals findet sich auch an Tagen mit mehr Besuchern immer noch ein ruhiges und abgeschiedenes Plätzchen.
Auch die beiden Wälder nördlich und südlicher der Hauptachse sind streng symmetrisch angelegt und zwischen den langen Reihen von Alleen und von Hecken gezäumten Wegen finden sich zahlreiche kleine Plätze, die zum Verweilen einladen.
Die Stimmung war gestern schon ziemlich herbstlich, viele Blätter lagen bereits auf dem Boden und langsam sah man erste Verfärbungen an den Bäumen. Und ganz vereinzelt zauberten ein paar Sonnenstrahlen doch noch eine schöne Herbststimmung.
Irgendwann erreichten wir dann auch das östliche Ende des Mittelkanals und das kleine Schloß Lustheim, das eine große Porzellansammlung beheimatet.
Auch hier waren gigantische Bauten geplant, um die Anlage wirklich für einen Kaiser angemessen werden zu lassen. Nur ein kleiner Teil der Bauten wurde begonnen und größtenteils aber wieder abgerissen.
Wir verzichteten heute auf die Porzellansammlung, weil wir auch noch zur Flugwerft Schleißheim, einer Außenstelle des Deutschen Museums, wollten. Zeit für den Blick und ein Foto zurück entlang der Mittelachse des Parks zum Neuen Schloß war aber natürlich doch noch.
Jetzt wurde das Wetter schnell noch schlechter und des tröpfelte immer öfter und stärker. So führte uns der Weg direkt entlang des Mittelkanals zurück zum Neuen Schloß.
Von hier aus ging es dann noch kurz zur Schoßbiergarten beim Alten Schloß zu einem kleinen Imbiss (Vorsicht, der Emmentaler wird hier sehr dick aufgeschnitten :-)), bevor wir uns gestärkt auf den langen Marsch (immerhin nochmal 5 Minuten) zur Flugwerft machten.
Mehr Informationen zum dem Schloss gibt es auf der >>>Webseite der bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung, Bilder vom Schloß Schleißheim am Abend / in der Nacht findet ihr in >>>diesem Bericht.