Ophelia. Das ist der Name eines Wirbelsturms, der sich im Atlantik gebildet hatte und sich nicht in Richtung Karibik bewegt hat, sondern in Richtung Europa. Ophelia schwächte sich ab und war „nur“ noch ein Tropensturm, als er an Portugal vorbei Richtung Irland und Schottland zog. Trotz der Abschwächung und der doch recht großen Entfernung zu Bayern brachte dieser Sturm sehr warme Luft zu uns. Mehr als 20°C waren für den Sonntag angesagt und uns zog es in die Einsamkeit der Berge. Zusammen mit hunderttausenden anderen, die auch die Einsamkeit suchten. Unser Ziel war das Kehlsteinhaus.
Hoch über Berchtesgaden und mit einem traumhaften Ausblick ist das Kehlsteinhaus (oder englisch „Eagle’s Nest“) vom Obersalzburg aus entweder zu Fuß oder mit einem Bus erreichbar. Der Bus ist nicht gerade günstig (16,30 € / Person), aber besser als zu Fuß auf jeden Fall.
Das ehemalige „Teehaus“ von Adolf Hitler ist einer der wenigen Bauten aus der Nazizeit, die heute noch auf dem Obersalzburg stehen. Es ist sehr einfach erreichbar und war damit für den Ausflug mit Oma und Opa ein ideales Ziel.
Wir nahmen den Bus ab dem Dokumentationszentrum Obersalzburg und fuhren dann mit dem Aufzug, der zum Kehlsteinhaus führt hinauf. Es war einfach überwältigend. Auf der Sonnenterrasse wärmte uns die Sonne. 25°C auf 1.834 Metern im Spätherbst und ein wolkenloser Himmel – besser kann es einfach nicht sein. Wir setzten uns dann auch in den Biergarten und genossen den Blick Richtung Königssee und auf den Satzmann.
Die Preise im Restaurant sind angemessen bis günstig, gerade auch wenn man die Lage mit einbezieht. Und was man in den Bergen nicht immer so antrifft: der Service war trotz des gewaltigen Ansturm sehr freundlich, aufmerksam und schnell. Und geschmeckt hat es auch, die Portionen waren groß. Nur die Getränkeauswahl ist etwas dürftig.
Astrid blieb nach der Brotzeit bei Oma und Opa, Melanie und ich machten uns auf zu einem kleinen Spaziergang zum Gipfelkreuz und auf den Panorama – Wanderweg am Kehlstein. Wirklich einsam war es da natürlich auch nicht, aber schön war es trotzdem.
Der Weg ist sehr gut ausgebaut und auch gut zu gehen. Und an manchen Stellen sah man dann auch gar nicht mehr so viele Menschen.
Ist aber natürlich alles nur eine Frage der Perspektive, es waren schon immer mehr als genug Ausflügler da. Und zu den Wanderern und Ausflüglern kamen ja auch noch die Besucher des Dokumentationszentrums, die sich für die (dunkle) Geschichte des Kehlsteinhauses interessierten.
So schön es auch war, irgendwann war es dann aber wieder genug mit der Einsamkeit und wir machten uns auf den Rückweg, der uns noch in die Ramsau und zu der bekannten Kirche führen sollte (Bericht und Bilder sind >>>hier zu finden).
Mehr Informationen zum Kehlsteinhaus gibt es auf >>>dieser Webseite zu finden.