Trinkwassertalsperre Frauenau
Die Trinkwassersperre Frauenau liegt etwas außerhalb und oberhalb von Frauenau im Bayerischen Wald, nicht weit von der Grenze zu Tschechien entfernt. Vom Wanderparkplatz aus führt ein Waldpfad direkt hoch zur Dammkrone. Ich habe mich für den Weg über die Betriebsstraße entschieden, der für mich deutlich leichter zu gehen war. Dafür ist die Strecke natürlich auch um einiges länger. Bei schwül – heißem Wetter erreicht man so aber bequem die Krone des Dammes.
Mit ca. 85 Meter Höhe (70 Meter Höhe über der Talsohle) war der Damm beim Bau tatsächlich die höchste Staumauer in Deutschland. Der Stausee sichert die Trinkwasserversorgung der Region, in der Wasser sonst eher Mangelware ist.
Von der Betriebsstraße über die Krone der Mauer hat man einen schönen Blick über den Stausee.
Das seltsame Teil am rechten Bildrand ist die sog. „Hochwasserentlastung“, also eine Art Überlaufventil, damit bei Hochwasser der Damm nicht überspült wird. Das Betonteil links im Hintergrund ist der Entnahmeturm, vom den aus das Trinkwasser dem Speicher entnommen wird.
Da ich genug Zeit hatte entschied ich mich, den Rundwanderweg um den See zu folgen, der auf rund 7 km entlang des Sees ein bisschen Schatten und interessante Fotomöglichkeiten versprach. Infotafel informieren über die Wandermöglichkeiten in der Region. Ich entschied mich, erst über den Damm und dann über den nördlichen Weg zu gehen. Im Norden ist der Weg auch eine richtige Straße, die aber nur für den Werksverkehr genutzt wird. An dem Tag war kein Fahrzeug zu hören oder zu sehen.
Leider führt der Weg nicht in Ufernähe, sondern immer in recht deutlicher Entfernung und durch eine steile Waldböschung vom See entfernt Richtung Osten, nur selten öffnet sich ein schmaler Blick auf den See. Erst ganz im Osten hat man dann einen etwas besseren Blick zurück zum Damm. Und hier finden sich dann auch die Vorsperren an den größeren Zuläufen zu See.
Der Kleine Regen und der Hirschbach fließen nicht einfach in den Trinkwasserspeicher, sondern erst in kleine Rückhaltebecken und dann durch die Rückhaltesperren. Hier werden Schwebestoffe und Schwimmstoffe aufgefangen, damit die gar nicht erst in den eigentlichen Speichersee gelangen können.
Der Rückweg auf der Südseite war dann deutlich schlechter zu gehen. Teilweise ein schöne Waldweg, teilweise aber schon recht unschön zum marschieren. Und die markierten „Aussichtspunkte“ zeichnen sich einfach nur dadurch aus, dass man den See etwas deutlicher zwischen den Bäumen erahnen kann als auf dem Rest des Wegs.
Erst zurück am Damm findet sich ein Kreuz zur Erinnerung an die Todesopfer, die beim Bau der Sperre zu beklagen waren. Und hier ist dann endlich auch ein Rastplatz mit einem wunderbaren Blick über den See.
Von hier aus kann man dann auch noch den seltsam aussehenden Kopf des Entnahmeturms bestaunen, der Mitten im See steht.
Der weg um den See war sehr ruhig und wer gerne einsam in der Natur unterwegs ist, der ist hier sicherlich gut aufgehoben. Die Aussicht ist aber doch enttäuschend, man hat praktisch nichts davon, dass man um einen See geht. Und der Weg entlang der Südseite ist auch eher für Freunde von Waldpfaden mit Wurzeln und Steinen geeignet.
Noch mehr Bilder von der kleinen Wanderung zum und um den Stausee gibt es in >>>diesem Album, viele weitere Informationen zu der Talsperre, den technischen Einrichtungen und zur Natur gibt es auf >>>dieser Webseite zu finden.
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