es gibt noch Mehl!
Das, was da zur Zeit in der Ukraine, der Kornkammer der Welt passiert, ist wirklich furchtbar. Und ja, ganz sicher erfordert diese Krise auch besondere Maßnahmen. Ob dazu allerdings sinnlose Hamsterkäufe von Speiseöl und Mehl hier bei uns dazugehören halte ich doch für sehr fragwürdig.
In den örtlichen Supermärkten ist normales Speiseöl wenn überhaupt zur Zeit nur noch zu Phantasiepreisen zu bekommen und auch die Mehlregale sind durchgehend wie leergefegt. Aber es gibt ja Gott sei Dank noch gute Alternativen zu den Märkten: In den noch oft zu findenden kleinen Mehlmühlen gibt es die Möglichkeit, sich nicht nur ausreichend, sondern auch mit wirklich guten Produkten zu versorgen. Und auch optisch machen die Mühlen oft noch was her.
Wir jedenfalls nutzten unseren Besuch bei Oma und Opa zu einem kurzen Ausflug nach Siegsdorf, um dort in einer traditionellen, bayerischen Mehlmühle Nachschub für Astrids neue Leidenschaft zu kaufen. Im kleinen Mühlenladen gab es alle möglichen Mehlsorten und Qualitäten in (fast) beliebiger Menge zu kaufen (die Preise waren ähnlich wie in jedem Supermarkt), dazu konnte man noch die alten Maschinen bewundern, mit denen hier noch ganz traditionell und handwerklich das Korn gemahlen wird.
Die alten Mühlen werden noch mit Wasserkraft betrieben, die Energieübertragung erfolgt durch Leder – Transmissionsriemen. Die alten Maschinen strahlen eine ganz besondere Atmosphäre aus, man kann unmittelbar erleben, wie das Mehl erzeugt wird.
Die alten Maschinen stehen hier in der Mühle St. Johann in Reih und Glied und produzieren alle möglichen Mehlsorten. Eigentlich wäre das mal ein ideales Ziel für einen Foto-Tour, Motive gäbe es mehr als genug.
Wir haben uns auf jeden Fall mit verschiedenen Sorten regionalen Mehls eingedeckt, damit für die Sammelwütigen im Supermarktregal weiterhin fündig werden. Aktuell gibt es aber sicher keinen Grund für Hamsterkäufe, es gibt genug Mehl und auch der Nachschub ist für die nächste Zeit gesichert. Nur am Sonntag sollte man nicht unbedingt nach Siegsdorf zur Mühle fahren, weil …
… am Sonntag, da „Doama nix!“. Recht hams.
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