Auf dem Weg zu unserem kurzen Urlaub und unserem Hotel in Tabiano machten wir einen kurzen Stopp in einem ganz besonderen Ort in der Po – Ebene. Unglaublich, aber es ist tatsächlich schon 19 Jahre her, dass ich mit Katharina mal an einem regnerischen Tag hier in dem kleinen Dorf Brescello direkt neben dem großen Fluß Italiens war. Aber diesmal war es ein wunderbar – sonniger und heißer Sommertag.
Die kleine Ortschaft hier, so Mitten im Nirgendwo, war Schauplatz der „Don Camillo und Peppone„-Filme, die einen liebenswerten Streit zwischen dem katholischen Ortspfarrer und seinem kommunistischen Widersacher im Rathaus wunderbar dargestellt haben. Heute grüßt eine Statue des fiktiven Bürgermeisters vom Platz vor dem Rathaus in Richtung der Kirche Don Camillos.
Da wir so kurz nach Mittag ankamen gab es im Schatten der Sonnenschirme erst einmal eine Kleinigkeit zu Essen auf dem Platz zwischen Rathaus und Kirche.
Danach ging es weiter in die Kirche, vor der die Statue von Don Camillo (dargestellt von Fernandel) mit seinem Schirm wartet. In der Kirche findet man auch das Kruzifix mit dem Jesus, der in den Filmen immer zu Don Camillo sprach, aber nicht mehr an seinem Platz aus den Filmen, sondern in einer kleinen Kapelle links neben dem Eingang zu der kleinen Kirche.
Die Filme zeigen das Leben im Italien nach dem zweiten Weltkrieg, das zerrissen zwischen dem Glauben und den traditionellen Werten und der Politik ist und seinen Weg sucht. Vorlage für die Filme waren Romane von Giovannino Guareschi, der diese Zeit sehr lebendig und liebenswert dargestellt hatte (er wollte übrigens einen anderen Ort als Drehort für die Filme).
Für uns ging es dann weiter, zurück in die Hitze an diesem Tag.
Nicht weit davon entfernt findet sich das Don Camillo – und – Peppone – Museum, das aber leider geschlossen hatte. Vor dem Museum steht aber, wie schon damals 2004, ein alter sowjetischer Panzer, der in den Filmen auch eine Rolle gespielt hat.
Aber auch friedlichere Exponate stehen hier, um die Ecke im Park z. B. die Dampflokomotive, die im Film den Zug gezogen hat, in dem Don Camillo schweren Herzens den Ort verlassen musste.
Für uns wurde es nach diesem kurzen Stopp langsam Zeit, Brescello wieder zu verlassen und weiter zu unserem Tagesziel zu fahren. Auf dem Weg zu unserem Auto kamen wir noch einmal bei Peppone, dem kommunistischen Bürgermeister, vorbei.
Und dann gab es da noch ein Haus, das mich wirklich so richtig auf Italien eingestimmt hat. Ein im Grunde wunderschönes Haus, das aber doch auch irgendwie einen morbiden Charme hat, das so typisch italienisch unvollkommen wirkt.
Wie auch immer, es ging weiter zu einem wirklich schönen Kurzurlaub. An der Stelle wussten wir noch nicht, was uns erwarten würde, da speziell das Hotel doch eher ungewöhnlich war, aber es war ein schöner Auftakt zu wirklich schönen Tagen.
Noch ein paar weitere Bilder aus Brescello gibt es in >>>diesem Album zu finden.