Für unseren letzten Kurzurlaub hatte ich ein Hotel gefunden, dessen Beschreibung mir irgendwie gefallen hat und das wir dann auch spontan gebucht hatten. Jetzt wissen wir, dass das Antico Borgo di Tabiano Castello ein wirklicher Glücksgriff war.
Das Borgo ist kein klassisches Hotel, hier wurde ein ganzes kleines Dorf zum Hotel umgebaut (ein sog. albego diffuso). Dabei blieben die alten Gebäude erhalten und liebevoll restauriert.
Das Hotel in der Emilia Romagna ist wirklich etwas ganz besonderes, es fühlt sich irgendwie gar nicht nach Hotel an. Man wohnt in dem Dorf, man trifft sich am Abend auf dem Weg zum Restaurant auf der offenen Straße, macht einen kurzen Stopp auf der Piazza vor dem Restaurant (in der ehemaligen Käserei des Guts) und kann durch die hügeligen Gärten des Orts wandern.
Von hier oben auf dem Hügel aus hat man einen einmaligen Blick in die Po – Ebene, die sich im Norden des Dorfes erstreckt.
Die mittelalterlichen Gebäude sind mit viel Liebe und Hingabe restauriert, es gibt alles, was man so braucht, spürt aber immer und überall, dass man in einem uralten Dorf lebt. Und bei aller Perfektion ist man doch in Italien. Hier beherrscht man perfekt die Gratwanderung zwischen Perfektion und dem italienischen Lebensgefühl mit einer immer präsenten Unvollkommenheit.
Es war ein wirklich unglaublicher und unheimlich schöner Aufenthalt, den wir rundherum genossen haben. Man sollte aber einigermaßen gut zu Fuß sein, die Wege sind zum Teil recht steil und die Wege über die alten Steinplatten sicher nicht rollstuhlgeeignet.
Unten in der Käserei gab es nicht nur ein wunderbares, regionales Abendmenü, auch das Frühstück wurde auf der Terrasse serviert.
Besonders toll war, dass hier sehr viele Produkte aus dem eigenen Garten serviert wurden, die Marmeladen, der Honig, das Gebäck, das Brot – alles aus eigener Produktion. Am besten war aber das Obst, das direkt aus dem Garten auf das Buffet kam. Ein echter Genuss.
Im „Dorf“ gibt es sogar noch ein zweites Lokal, das nicht zum Hotel gehört und eine nette Abwechslung ist. Auch hier kann man gut (und etwas günstiger) als im „Caseificio“ den Abend genießen.
Natürlich gibt es auch einen Pool beim Hotel. Schön angelegt, wir hatten aber das Glück, dass zu unserem Zimmer ein kleiner Garten mit einem eigenen Jacuzzi gehört hat, aber schön ist die Anlage trotzdem.
Wenn ihr mal Lust und Laune auf echte Erholung habt, dann seid ihr hier richtig aufgehoben. Man ist doch ein Stück abseits, Mitten im Nirgendwo. Hier gibt es wenig Action, kein Nightlife – Entertainment oder Trubel in jeglicher Form, man kann hier einfach nur in der Natur die Ruhe genießen.
Ein paar Bilder von Hotelanlagen und Hotelzimmern gibt es noch in den verlinkten Alben.