Wo der Grappa zu Hause ist
Der Weg führte uns bei einem Besuch am Gardasee diesmal ein Stück weit Richtung Westen an Verona vorbei nach Bassano del Grappa. In der kleinen Stadt an der Brenta führt eine berühmte Brücke über den Fluss, der die Stadt teilt.
Das Wetter war nicht wirklich ideal, aber es gab trotz der dunklen Wolken keinen Regen und so konnten wir gemütlich durch die Stadt und natürlich auch zu der historischen Brücke (Ponte Vecchio oder Ponte degli Alpini), die hier seit dem 16. Jahrhundert steht, mehrfach zerstört und immer wieder aufgebaut wurde.
Am Eingangsportal zur Brücke in der Stadt kann man ein Museum besuchen, in dem die Geschichte der Stadt und der Brücke dokumentiert sind. Da hatten wir aber leider kein Glück, das Museum hatte geschlossen. Also ging es unwissend über die hölzerne Konstruktion.
Von der Brücke aus hat man einen tollen Blick über den Fluss und auf die Stadt Bassano. Bei schönem Wetter sicher noch deutlich schöner, aber auch so schon ein wirklicher Genuss.
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Bassano findet sich am Eingang zur Brücke direkt neben dem Museum: die Grapperia Nardini, der ersten Destillerie, in der diese berühmte italienische Spirituose gebrannt wurde.
In der Region wurde und wird viel Wein produziert, beim Auspressen der Trauben bleiben die festen Rückstände übrig, der sog. Trester. Dieser Trester, also eigentlich der Abfall bei der Weinproduktion, wurde erstmals von Nardini als Grundlage für einen Schnaps – den Grappa – verwendet und daraus der Grappa gebrannt. Hier in Bassano liegen also die Wurzeln dieser italienischen Spezialität.
An diesem historischen Ort befindet sich leider nur noch ein kleiner Laden und das Besucherzentrum, die Destillerie liegt am Rande der Stadt und kann im Rahmen einer Tour besichtigt werden, hier vor Ort kann man nur verkosten und kaufen.
Auf jeden Fall liegt hier der Ausgangspunkt eines Produkts, bei dem aus Abfällen ein Kultprodukt entwickelt wurde. In der Zwischenzeit gibt es eine unglaubliche Menge an Grappa – Spezialitäten zu Preisen, die nicht mehr erkennen lassen, dass die Ursprünge in der Resteverwertung liegen. Aber egal, ein kleiner Grappa ist einfach der perfekte Abschluss für ein italienisches Essen.
Grappa gibt es auch schon lange nicht mehr nur in der Region mit diesem Namen, man kann unglaublich tolle Varianten immer wieder finden. Wir holen uns gerne mal wieder ein Fläschchen bei Monte Oliveto in Calmasino oder bei Pisoni im Valle de 7 Laghi.
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