Basketball gehört so gar nicht zu den Sportarten, die ich mir wirklich gerne ansehe und ich kann auch die Regeln einfach nicht nachvollziehen. Ganz anders ist das bei Astrid, die sich total für den Sport begeistert. 2014 hatte sie dann auch mal den Versuch unternommen, mich zu überzeugen und wir haben uns ein Spiel des F.C. Bayern im Audi Dome in München angeschaut.
Der Versuch war aber nicht wirklich gelungen, ich mag den Sport noch immer nicht. Da Basketball in den USA ja noch eine ganz andere Nummer ist wie bei uns wollte sich Astrid aber diesmal im Urlaub unbedingt Spiel der amerikanischen Profiliga NBA anschauen und besorgte für sich, Katharina und Daniel ganz besondere Karten für das Heimspiel der Orlando Magic gegen die Detroit Pistons. Nicht unbedingt ein absolutes Spitzenspiel, aber die Atmosphäre sollte schon was ganz besonderes sein.
Leider wurde Astrid aber krank und konnte nicht in die Amway – Arena. Um die Karte nicht verfallen zu lassen fuhr ich mit. Beeindruckend war die Halle auf jeden Fall.
Das ist schon eine ganz andere Hausnummer. Aber trotzdem ging es für uns erstmal in die Lounge, um die mit den Karten verbundene Verpflegung zu genießen. War sehr schön gemacht und ein paar Leute, die sich in der Lounge sehen ließen, schienen auch durchaus bekannt gewesen zu sein. Der Körpergröße nach zu urteilen sicherlich Basketballer, aber mir leider allesamt unbekannt.
Kurz vor dem Spielbeginn ging es dann auf unsere Plätze und es begann die Veranstaltung mit der Nationalhymne. Ja, wir waren in Anmerika.
Sogar der gute alte Abraham Lincoln schaut offenbar NBA – Spiele an. Das Spiel selbst war dann ganz in Ordnung, wenn auch nicht wirklich fesselnd.
Was mich wirklich sehr überrascht hat war die Stimmung in der nur zu 2/3 gefüllten Amway Arena. Ich hatte hier einen wahnsinnige Atmosphäre erwartet, tatsächlich wurde die Stimmung aber nur vom Tonband und den Unterbrechungseinlagen erzeugt, auf den Tribünen war es sehr ruhig. Das kann aber auch daran liegen, dass Fans der Gastmannschaft nicht auszumachen waren. Aber ohne besondere Aufforderung vom Band, über den Videowürfel oder die Cheer-Leader kam von der Tribüne nichts. Um wenigstens ein bisschen Lärm zu erzeugen wurden aufblasbare „Bambams“ (keine Ahnung, wie diese Dinger auf deutsch heißen) verteilt.
Um die Stimmung auf einen Höhepunkt zu treiben sollte dann die „Welle“ durch das Stadion wogen. Damit das auch klappt wurden rings um das Spielfeld „Vorturner“ aufgestellt, die aufsprangen, wenn der jeweilige Tribünenblock aufstehen sollte. Und um ganz sicher zu gehen, dass auch der letzte Langweiler auf der Tribüne weiß, was er zu tun hat, dreht das Maskottchen der Orlando Magic im Mittelkreis einen großen Pfeil, der auf den Block zeigte, der dran war, auszustehen.
Spontane Stimmung sieht anders aus, als offenbar ist in der NBA nicht nur der Sport professionell, auch bei der Unterstützung durch die Fans wird nichts dem Zufall überlassen. Aber wir waren gut versorgt, es gab genug zum Essen und zum Trinken, unterbrochen eben durch die sportliche Veranstaltung.
Irgendwie war es da auch gar nicht mehr so überraschend, dass sehr viele Zuschauer nur hin und wieder wirklich auf der Tribüne waren. Die gingen zu den Verpflegungsständen oder zur den Fanshops (schon vor dem Spiel war eine lange Schlage vor der Halle, die längste aber nicht am Eingang, sondern vor dem Laden). Ich gestehe, dass auch ich den Anfang der 2. Halbzeit noch in der Lounge erlebt habe und etwas zu spät zurück kam.
Das Spiel endete übrigens 107 zu 105 für die Orlando Magic, das erlebten aber die Hätte der Zuschauer schon nicht mehr in der Amway Arena. Wir waren auch nicht traurig, dass in der Schlusssekunde die Entscheidung fiel und wir nicht noch in eine Verlängerung mussten. Trotzdem war es ein Erlebnis.
Noch ein paar mehr Bilder von dem Spiel und der Amway Arena gibt es in >>>diesem Album.