Erst vor ein paar Tagen habe ich ganz nebenbei und zufällig erfahren, dass es vor einiger Zeit noch einen ambitionierten Hobbyknipser in der Familie gab. Tatsächlich hatte sich Oma am Anfang ihrer Ausbildung eine Kamera gewünscht und auch bekommen. Ein interessantes Gerät.
Wie dann nicht anders zu erwarten bleib die Kamera bis heute erhalten und zwar in einem ausgezeichneten Zustand. So geschlossen wirkt die Kamera noch recht unscheinbar, öffnet man die Frontklappe zeigt sich ein beeindruckender Balgen mit einem Apotar 1:4,5 / 85mm Objektiv.
Die Kamera hat nicht wie die meisten modernen Kamera einen Schlitzverschluss vor dem Film sondern einen Zentralverschluss im Objektiv. Modernen „Kram“ wie Belichtungsmessung oder gar Autofokus waren Dinge, an die noch niemand auch nur gedacht hat.
Bei den meisten Modellen von damals ist der Balgen nicht mehr ganz lichtdicht und damit ist die Kamera oft unbrauchbar, da unkontrolliert Licht eindringt. Omas Kamera ist aber noch absolut einsatzfähig. Kein Wunder, wurde bisher doch auch nur ein einziger Film verschossen.
Das Ergebnis war aber wohl so unbefriedigend, dass sie das Hobby sofort wieder aufgegeben hat. Schade. Die Kamera braucht übrigens einen 120er Rollfilm und produziert Negative im Format 4,5 x 6 cm. Und trotzdem war die Kamera deutlich kompakter als meine erste digitale Spielgelreflexkamera.
Auf die Filmrolle passen 16 Bilder, auf die Speicherkarte deutlich über 1.000. Dazu ist die Karte noch wiederverwendbar, das ist mal ein wirklicher Fortschritt. Aber das Anfassgefühl ist bei der Isolette schon ganz was anderes.
Das war es für jetzt, ab jetzt warte ich auf etwas Sonne, um mit der Isolette mal ein paar Bilder zu schießen (in der Hoffnung, dass ich verstanden habe, wie man die Kamera einstellt).
Wer noch mehr Bilder von dem alten Schätzchen sehen möchte kann auch mal in >>>diesem Album nachsehen, wie sich die Isolette so als Model vor den moderneren Nachfolgern geschlagen hat.