Wie >>>hier zu lesen war ich mit ein paar Freunden beim Eisschwimmen (German Open 2018) in Veitsbronn. Am Samstag Vormittag nutzten wir die Zeit bis zum Beginn der Wettbewerbe am frühen Nachmittag zu einem Besuch der nahen Burg Cadolzburg.
Wie man sieht hatten wir nicht unbedingt besonderes Glück mit dem Wetter, die Burg und das Museum sind aber ganz sicher immer einen Besuch wert. Das Museum erzählt in aufwändig restaurierten Räumen die Geschichte der Hohenzollern in Franken.
Überall findet man multimedial aufbereitete Inhalte und für jede Altersstufe werden passende Informationen sehr passend aufbereitet. Durch mächtige Gewölbe und restaurierte Treppen kommt man dann in den „Saal mit der Eichensäule“, einem imponierenden Raum im Alten Schloss der Burg Cadolzburg.
Der Saal wurde für Feiern in der Burg genutzt, vor allem aber war er der Wartesaal vor dem wichtigsten Raum im Alten Schloss dieser 1157 erstmals erwähnten Burg, dem Erkersaal. Auch dieser Saal wurde aufwändig rekonstruiert und man spürt wieder, welchen Eindruck dieser Saal auf die Besucher der Fürsten machen musste.
In der Zeit des Dritten Reiches wurde diese Hohenzollern – Burg als HJ – Gebietsführerschule genutzt um beim Kampf um die Burg zum Ende des zweiten Weltkriegs kam es zu einem verheerenden Brand auf der Burg, den nur die Außenmauern der Burg überstanden. Erst 1979 wurde der Wiederaufbau beschlossen und „nur“ 38 Jahre später wurde die Sanierung des Alten Schlosses auf der Burg Cadolzburg abgeschlossen und das Museum eröffnet. Man sieht, nicht nur der Bau eines Flughafens kann sich in Deutschland hinziehen. Aber hier ist wirklich etwas tolles entstanden.
Der Weg führt dann zurück in den Säulensaal.
Über die Treppe geht es dann hinaus in die oberste Etage mit dem fürstlichen Appartements, die jetzt weitere Ausstellungsräume beherbergen.
Hier findet man auch einen kleinen, unscheinbaren und wie damals üblich ungeheizten Raum, das fürstliche Schlafzimmer. Daran finden sich ein Nachbau der fürstlichen Bettstatt. Daneben gibt es noch eine Schlafgelegenheit für den jeweiligen Diener oder die Dienerin.
So war nicht nur das Personal immer schnell zur Stelle, wenn es gebraucht wurde, da der Raum auch ungeheizt war wurde es durch die zusätzliche Person einfach ein bisschen wärmer im Raum. Das fürstliche Bett wirkt übrigens nicht nur sehr kurz, es war auch extrem kurz. Der Fürst schlief fast sitzend, auch um erhabener zu wirken.
Nach diesem letzten Raum des Museums im Alten Schloss geht es hinüber ins Neue Schloss, das allerdings noch in einem sehr renovierungsbedürftigen Zustand ist. Es fehlen alle Geschossdecken, nur die Außenmauern stehen, es gibt eine moderne Treppe und eine kleine Installation ganz unten.
Hier wird auf drei Monitoren die Geschichte der Burg während der NS – Zeit und der Zerstörung durch den großen Brand erklärt und viele Zeitzeugen berichten von ihren Erinnerungen.
Und dann geht es wieder hinaus ins Freie in den Burghof, wo uns tatsächlich ein paar Sonnenstrahlen erwarteten.
Für uns wurde es dann langsam Zeit, uns wieder auf den Weg zurück ins nahegelegene Veitsbronn zu machen. Wir waren aber froh, dass wir diese wunderschöne Anlage in Mittelfranken entdeckt haben. Speziell das Museum ist wirklich außerordentlich sehenswert.