Jeder kennt die Geschichten um Abzocke beim Notdienst und gerade Schlüsseldienste haben sich hier einen sehr zweifelhaften Ruf erarbeitet. Natürlich ist auch hier die überwiegende Mehrzahl der Anbieter sicherlich seriös und anständig, aber es gibt eben auch die anderen. Ein Rat, den man immer wieder liest, lautet, dass man auf regionale Anbieter achten soll, wenn es mal klemmt.
Tatsächlich hatte sich bei uns vor ein paar Tagen eine Tür so verriegelt, dass wir sie nicht mehr aufgebracht haben und eine schnelle Suche im Internet führte uns zu einem Schlüsseldienst aus der Region. Weil wenig Zeit war versäumte ich es, die Bewertungen im Netz zu lesen sondern habe einfach auf die Auskunft am Telefon vertraut, dass wir mit rund 100 € für die Türöffnung rechnen müssten.
Nicht auf die Bewertungen dieses Abzockers geachtet zu haben hat sich dann als schwerer Fehler herausgestellt. Dabei wäre es doch recht einfach gewesen zu erkennen, an wen ich da geraten bin.
Schon die erste Bewertungsseite zeigt mehr als genug schlechte Bewertungen für den Anbieter. Gleich bei Ankunft nutzte der mehr als unfreundliche Kerl auch noch aus, dass ich gar nicht zu Hause war und verlangte umständlich auf allen möglichen Formularen Unterschriften. Auch andere Portale hätten schon deutlich gezeigt, auf wen ich da hereingefallen bin.
Wo immer die am Telefon genannten 100 € hergekommen sind, bei einer Mindestgebühr bei 15 Minuten Arbeit von 140 € + je 39 € für An- und Abfahrt bleibt wohl das Geheimnis der Firma, die hinter diesem unsauberen Angebot steckt. Natürlich war die Arbeit auch nicht in 15 Minuten erledigt, sondern dauerte 17 Minuten (etwas, was man auch in verschiedenen Bewertungsportalen nachlesen kann, dass ihm das immer wieder mal „passiert“). Die eigentlich Öffnung dauert nur Sekunden, aber hier wird auch die Zeit für das Ausfüllen der Papiere und der Rechnung zur Arbeitszeit gerechnet.
Die Firma aus Attenkirchen hat es durchaus schon zu einiger Berühmtheit gebracht, immerhin finden sich auch Artikel in der Süddeutschen Zeitung und auch im Münchner Merkur über diesen Betrieb. Auch Staatsanwalt und Gerichte beschäftigten sich wohl schon mehrfach damit, aber leider noch nicht mit großem Erfolg.
Bei uns war es dann jedenfalls so, dass aus den 100 € über 260 € wurden, auf die dann noch frech angebotene „Diagnose“ haben wir dann verzichtet, obwohl wir ja nach den Geschichten der anderen Geschädigten noch recht glimpflich davon gekommen sind. Bleibt nur zu hoffen, dass die nächsten Betroffenen mit Problemen an der Tür nicht so naiv sind wie ich und nicht auf diese Firma hereinfallen.