Unsere kleine Rundfahrt durch Graubünden (vgl. >>>hier) führte uns irgendwie auch in den kleinen Ort Zillis südlich der Viamala – Schlucht und bei der Anfahrt auf den Ort sahen wir etwas erhöht stehend eine Kirche, die keine Fenster zu haben schien.
Da hat uns die Neugierde gepackt und angelockt von der wärmenden Sonne stellten wir unser Auto ab und gingen hoch zu dem kleinen Gotteshaus. Und natürlich gab es dann doch ein paar Fenster an der West- und Südseite.
Die Kirche war auch geöffnet und so gingen wir hinein und waren wirklich absolut überrascht. In der kleinen und trotz der wenigen Fenster sehr hellen romanischen Saalkirche, die übrigens von im 9. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, erwartete uns über dem schlichten Kirchensaal eine wahrlich beeindruckende Decke.
Ich hatte so etwas wie diese Decke tatsächlich noch nie gesehen. Sie stammt auf den Jahren 1109 bis 1114 und besteht aus 153 quadratischen Holzbildtafeln, die alle noch Original erhalten sind.
Die Bilder auf den Tafeln sind noch Original so, wie sie der Künstler damals geschaffen hat. Lediglich die Anordnung wurde bei einer Restaurierung geändert. Die Bilder entlang der Ränder stellen jeweils Szenen am Wasser dar, die inneren Bilder Landszenen.
In der Kirche liegen für Besucher übrigens Spiegel bereit, damit man die Decke auch wirklich gut bewundern kann. Eine gute Idee!
Es war reiner Zufall, dass wir diese Kirche entdeckt haben, jetzt kann ich aber nur jedem der in die Gegend kommt empfehlen, hier eine Rast einzulegen und dieses einmalige Denkmal auf sich wirken zu lassen.
Wie wir dann noch gelesen haben gibt es zu der Kirche im Ort ein eigenes kleines Museum, das aber leider nur in den Sommermonaten geöffnet hat und das wir daher diesmal nicht besuchen konnten. Aber soviel steht fest: das wird nachgeholt.
Und im Schutz des heiligen Christopherus, der das Westportal der Kirche ziert, fuhren wir dann weiter Richtung Süden durch diesen wunderschönen Kanton, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt.
Mehr über die Kirche St. Martin in Zillis gib es z. B. >>>hier oder >>>hier zu lesen.